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Tobias Hiller

Der Gründer und längjährige Leiter von Consonans, Tobias Hiller, verstarb am 4. Juli 2010 unerwartet an den Folgen eines Unfalls.

Tobias Hiller (*1966) studierte in Freiburg Schulmusik mit den Schwerpunkten Gesang, Oboe und Dirigieren, Geographie und Geschichte, sowie Chor- und Orchesterleitung an der Musikhochschule Frankfurt/Main bei Prof. Wolfgang Schäfer. Als professioneller Chorsänger und auch als Solist sang er unter Gielen, Eötvös, Norrington, Inbal, Herreweghe, Koopman, Leonhardt, Hengelbrock, Bolton u.a. Als Ensemblesänger im Orlando di Lasso Ensemble war er von 1991-2001 vor allem im Bereich Alte Musik tätig.

Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit als Solfègelehrer an der Musikhochschule Freiburg dirigierte er am Institut für Neue Musik diverse Uraufführungen. Als ständiger Leiter diverser Ensembles in Deutschland und der Schweiz erarbeitete er ein weitgespanntes Konzertrepertoire. Neben einer regelmässigen Dozententätigkeit bei Kursen für Chorleitung und Ensemblegesang in ganz Deutschland führten ihn seit 2005 Gastdozenturen nach Brasilien und in die USA.

1999 wurde Tobias Hiller zum Universitätsmusikdirektor nach Tübingen berufen. Seither folgte er mit seinen Ensembles Einladungen in zahlreiche europäische Länder, nach Marokko, China, Brasilien, Kanada und den USA. Beim 40. Internationalen Chorwettbewerb 2003 in Spittal an der Drau/AU Anfang Juli errang er mit dem Kammerchor Camerata vocalis den dritten Preis in der Kategorie Kunstlied und erhielt die Auszeichnung als bester europäischer Chor. Im Sommer 2005 eröffnete er mit Brittens War Requiem das Europäische Kirchenmusikfestival Schwäbisch Gmünd.

Neben der ständigen Zusammenarbeit mit der Sinfonietta Tübingen konzertierte Tobias Hiller als Gastdirigent mit professionellen Ensembles in Frankreich, Tschechien, der Schweiz, Mexiko und den Vereinigten Staaten. Einstudierungen führten zur Zusammenarbeit mit dem Bachfest Leipzig, Kunstfest Weimar, Festspielhaus Baden-Baden, Schleswig-Holstein-Musikfestival u.a.

Chorkompositionen von Tobias Hiller sind auf CD-Einspielungen der Camerata vocalis dokumentiert, die in Zusammenarbeit mit dem SWR in den letzten Jahren entstanden: Musikalische Mörikekommentare zum 200. Geburtstag von Eduard Mörike (2004, Sprecher: Christian Brückner), Engelstriptychon auf Engelsgesänge (2006), Notabene auf Liebeleyen (2008). Seine Vervollständigung des 3. Satzes von Schuberts Unvollendeter wurde 2005 in den Schubert-Perspektiven veröffentlicht.